Geschichte

 

Zusammengetragen von Kurt Laier, Edgar Greulich und Klaus Laier

Im Oktober 1945 wurde die Sportgemeinschaft Dielheim aus der Taufe gehoben, in einer Zeit wo die Kriegswirren noch deutlich sichtbar und spürbar waren. Die Menschen der damaligen Zeit suchten förmlich das Zusammensein und Zusammenstehen. So ist es auch zu erklären, dass bei vielen Menschen recht schnell nach Kriegsende der Wunsch und innere Drang vorhanden war um einen Verein zu gründen, der sowohl die gesellschaftlichen Belange als auch die sportlichen Vorstellungen erfüllte. Noch vor der eigentlichen Gründung des Vereins wurde mit großer Initiative von Matthäus Knopf und dem heutigen Ehrenvorstand Kurt Laier eine Fußballmannschaft zusammengestellt, die bereits ab Juli 1945 Fußballspiele ausgetragen hat.Sie waren es auch, die mit allen sport- und fußballbegeisterten jungen Männern den Wunsch vorantrieben einen Verein zu gründen um am ordentlichen teilnehmen zu können. Für die Gründung eines Vereins benötigte man jedoch eine Persönlichkeit, die die politischen Voraussetzungen erfüllte, um in der damaligen Zeit einen Verein gründen zu können. Diese Person wurde sehr schnell gefunden, denn der sportbegeisterte damalige Ortspfarrer Martin Walter, stand dem Vorhaben aufgeschlossen und fördernd gegenüber. So wurde mit Genehmigung der US-Regierung in Heidelberg bereits am 2. Oktober 1945 im Pfarrsaal der katholischen Gemeinde, die Sportgemeinschaft 1945 Dielheim e.V. gegründet. Nach eingehender Diskussion einigte man sich auf den Namen Sportgemeinschaft 1945 e.V. Ab November 1945 wurde bereits auf Verbandsebene gespielt. Mit benachbarten Vereinen wurde um Punkte gespielt, die die Basis waren für eine nachfolgende neue Staffeleinteilung. Dreimal schaffte man den Kreismeistertitel und damit auch den Aufstieg in die damalige II. Amateurliga. Dies war in den Jahren 1951, 1956, 1969. Später in den Jahren 1982 wurde die Meisterschaft in der Bezirksliga, 1989 und 1995 in der Landesliga errungen, was jeweils den Aufstieg in die Verbandsliga bedeutete.

Zwischenzeitlich spielte man auch mit einer zweiten Mannschaft "SG Dielheim II " in Konkurrenz auf Kreisebene. Auch hier wurde 1992 und 2000 die Meisterschaft errungen. Einen besonderen Platz in der Vereinsgeschichte hat sich zweifellos die Teilnahme an der Pokalhauptrunde des Deutschen Fußballbundes im Jahre 1976 verdient. Auf Kreis- und Landesebene hat man sich erfolgreich für diesen Wettbewerb qualifiziert. Leider musste unsere Mannschaft bereits in der ersten Runde ausscheiden, denn man verlor bei dem württembergischen Vertreter SV Unterboihingen, die etliche namhafte Spieler in ihren Reihen hatten, mit 8:2 Toren. Große Namen des Deutschen Fußballs haben sich in die Bücher der SG Dielheim eingetragen. Die rührige AH-Mannschaft der früheren Jahre hatte gleich zweimal, 1962 und 1966, die Traditionsmannschaft des 1. FC Kaiserslautern zu Gast. Gegen den Ehrenspielführer der Deutschen Nationalmannschaft Fritz Walter, Nationalspieler Horst Eckel usw. versuchte man sich so gut es ging zu messen. Den guten Beziehungen des damaligen zweiten Vorstandes Willi Gerner ist es zu verdanken, dass auch mit dem Alt-Bundestrainer Sepp Herberger, freundschaftliche Beziehungen zustande kamen. Zur Freude aller Mitglieder besuchte Sepp Herberger mit seiner Gattin 1966 die Winterfeier der Sportgemeinschaft. Sepp Herberger war es auch der die Dielheimer Fußballjugend, vor einem Länderspiel gegen die Schweiz, auf die Sportschule Schöneck eingeladen hatte. Für die damalige Jugendmannschaft sicherlich ein unvergessenes Erlebnis. Auch bei der Clubhauseinweihung 1975 nutzte man die guten Beziehungen zu den "Roten Teufeln vom Betzenberg". Zu einem Propagandaspiel spielte die Dielheimer 1. Mannschaft gegen die Bundesligaelf von Kaiserslautern, die mit allen "Assen", unter anderen mit den schwedischen Nationalspielern Sandberg und Hellström.1982 wurde der Zweitligist SV Waldhof Mannheim zu einem Freundschaftsspiel verpflichtet. Die Waldhöfer die damals hohes Ansehen genossen spielten zur Einweihung des neuen Rasenplatzes.1985, zum Anlass des 40-jährigen Jubiläums war kein geringerer, als der Bundesligist Eintracht Frankfurt mit dem Trainer Weise und den Nationalspielern Körbel, Falkenmeyer und Berthold, zu Gast. Dass dieses Spiel überhaupt stattfinden konnte, muss sicher unter der Rubrik "Sensation" geführt werden. Der Platz lag im Januar 1985 unter einer selten hohen Schneedecke. Mit Schaufel, Spaten, Schubkarren, Schneefräsen und schweren Geräten wurde das Spielfeld mit höchstem Einsatz der damaligen Vorstandschaft und etlichen Sportfreunden geräumt, so dass das Freundschaftsspiel stattfinden konnte.

Das erste große Fest in unserer Gemeinde nach dem Kriege, feierte die SG 1950 anlässlich der Sportplatzeinweihung und ein weiteres zwei Jahre später in Wahrung der Tradition des 1927 gegründeten 1.FC Dielheim. Über drei Tage zog sich die Festveranstaltung hin, die die gesamte Bevölkerung auf die Beine brachte.Große Sport- und Vereinsfeste folgten. So das 25-jährige Jubiläum im Jahre 1970. Über eine ganze Woche wurde das 40-jährige Bestehen der SG gefeiert. Unvergessen waren neben den sportlichen Veranstaltungen die Höhepunkte im großen Festzelt am Sportplatz. Mit einem Festbankett das sich an einen großen Festzug anschloss, wo alle Ortsvereine mitwirkten, wurden die Festtage eingeläutet. Unvergessen bleib der überwältigende Auftritt der US-Armee-Band, sowie ein gelungener Ortsabend. Auch das 50-jährige Jubiläum wurde 1995 über eine Woche hinweg gebührend gefeiert. Höhepunkt war zweifelsfrei die Meisterschaftsfeier unserer ersten Mannschaft, denn gerade rechtzeitig zum Jubiläum wurde der Wiederaufstieg von der Landesliga in die Verbandsliga geschafft. Das gesellschaftliche Leben der SG wurde seit Gründung des Vereins stets gehegt und gepflegt.
Erwähnenswert sind dabei sicherlich die jährlich stattfindenden Winterfeiern, viele Faschingsveranstaltungen, Maskenbälle und Kappenabende, die anfänglich im Pfarrsaal und später in der Gemeindekulturhalle sowie im vereinseigenen Clubhaus stattfanden. Viele unvergessene Vereinsausflüge ins In- und Ausland wurden in unregelmäßigen Abständen organisiert und durchgeführt. Dabei wurden viele Freundschaften geknüpft, die an der Landesgrenze nicht Halt machten und bis heute bei etlichen Sportkameraden noch anhalten. Besonders erwähnenswert sind dabei die freundschaftlichen Verbindungen mit Sportfreunden aus Esch (Luxemburg), Dornach (Schweiz), sowie die von der Jugend gepflegte Verbindung zum FC Schalke 04. Seit Gründung des Vereins bis heute war das Thema Sportstättenbau durchgehend auf der Tagesordnung. Den vorhandenen kleinen Sportplatz begann man bereits 1947 zu erweitern. Leider hat die Währungsreform 1948 dazu geführt, dass das Vorhaben aus finanziellen Gründen recht schnell wieder eingestellt werden musste. Die Gemeinde ist jedoch kurze Zeit später eingesprungen und hat in einer Notstandsmaßnahme die notwendigen Arbeiten ausgeführt.

1956 versuchte man den Lehmplatz mit dem Einbau von Trainagen auch für schlechte Wettertage und auch für die Winterzeit bespielbar zu machen. Richtig zur Sache ging daraufhin die Sportgemeinschaft mit Unterstützung der Gemeinde bereits im Jahre 1958. Zur Hilfe kamen die in Mannheim-Seckenheim stationierten US-Pioniere. Mit ihren Großgeräten wurde im Rahmen die Maßnahme über 4000 cbm Erde bewegt, wobei die gesamten Lehmterrassen an der Längsseite des Waldes abgetragen wurden. Lange konnte man aber auf dem neu gewonnenen und vergrößerten Spielfeld den sportlichen Aktivitäten nicht nachgehen, denn bereits zwei Jahre später musste man zur Kenntnis nehmen, dass der Sportplatz dem geplanten Autobahnbau zum Opfer fällt. Sehr traurig war man allerdings nicht, da man zugesichert bekam, dass ein neuer und besserer Platz erstellt werden sollte. Dies geschah dann auch durch den Bau eines großen Hartplatzes in der Waldspitze oberhalb des Gewannes Kandelgrund. Ein lang gehegter Wunsch aller Aktiven der SG ging von 1979 bis 1982 in Erfüllung. Ein zweiter Hartplatz wurde unterhalb des Stadions von der Gemeinde erstellt und gleichzeitig der vorhandene Hartplatz mit einer Rasendecke versehen. Dieser wurde 1982 fertiggestellt und eingeweiht. Für die damaligen Verhältnisse war die Fertigstellung des Sportzentrums in Dielheim eine beispielhafte Anlage die bis zur heutigen Zeit Bestand hatte. Der 1979 erstellte Hartplatz hat sich im Laufe der Zeit jedoch immer mehr verschlechtert und glich, besonders in den Sommermonaten, einer Betonpiste. Ein zeitgemäßes und ordentliches Training, war in den Sommermonaten kaum noch möglich. Das Bemühen des Vereins, dass auch dieser Platz in ein Rasenspielfeld umgewandelt werden konnte, wurde nach einer knapp 10-jährigen Antragstellung an die Gemeinde, belohnt. Der Hartplatz wurde nicht nur umgebaut in einen Rasenplatz, sondern wurde auch aus der Schattenseite in die Sonnenseite verschoben. Es wurden keine Mühen gescheut um auch dem "Aussehen" gerecht zu werden. Insgesamt präsentiert sich diese Anlage als ein gelungenes Werk, die eine optimale Basis für die sport- und fußballbegeisterte Jugend der SG bietet. Der Umbau wurde innerhalb eines Jahres von einer Sportstättenfachfirma vorgenommen, der eine sehr gute Arbeit zu bescheinigen ist. Aber auch die Eigenleistung von vielen Mitgliedern der SG war notwendig, denn die gesamte Bepflasterung rund um den neuen Sportplatz, wurde uneigennützig durchgeführt. Weit über 1000 qm Pflastersteine wurden über zwei Monate hinweg verlegt. Nicht nur mit dem Sportstättenbau hat man sich über viele Jahre beschäftigen müssen, sondern auch das dazugehörige vereinseigene Clubhaus war und ist seit Jahren eine stetige Herausforderung für die Verantwortlichen des Vereins. Mit der Verlegung der Sportplatzanlage, aufgrund des Autobahnbaus stellte sich zwangsläufig auch die Frage nach einem vereinseigenen Clubhauses. Der Wunsch vieler Mitglieder wurde dann auch nach langen Beratungs- und Planungsarbeiten in die Tat umgesetzt.

1968 wurde mit den Bauarbeiten begonnen und 1975 im Rahmen einer Feierstunde in der Gemeindekulturhalle vorerst abgeschlossen. Weit mehr als 20.000 Arbeitsstunden von den Mitgliedern waren notwendig um dieses Bauvorhaben zu erstellen. Ohne diese enorme Leistung vieler freiwilliger Helfer, wäre die Erstellung dieses Bauwerkes nicht möglich gewesen. Dankbar war man auch um jede finanzielle Zuwendung von Seiten des Landes, des Landkreises und der Gemeinde sowie auch für die zahlreichen Sach- und Geldspenden von Mitgliedern und Gönnern. Zwischenzeitlich wurden schon etliche Modernisierungs- und Renovierungsarbeiten durchgeführt. So wurde das Vereinslokal vergrößert und vollkommen neu gestaltet, eine Toilettenanlage neu angebaut und die Eingangszone erneuert. Einen großen Rahmen nahm auch die Neugestaltung und Generalüberholung der sanitären Anlagen an. Alle Dusch-, Umkleide-, Schiedsrichter- und Vereinsräume wurden den heutigen Anforderungen angepasst. Darüber hinaus musste die Heizungs- und Wasseraufbereitungsanlage weitestgehend erneuert werden. Insgesamt präsentiert sich heute die Gesamtanlage in einem Zustand die sich sehen lassen kann. Mit dem schmucken und großen Stadion, mit dem neu erstellten zweiten Rasenplatz, mit einem Trainingsspielfeld für schlechte Wettertage und mit guten Flutlichtanlagen auf beiden Spielfeldern sowie dem vereinseigenen Clubhaus mit modernen sanitären Anlagen, wurden Voraussetzungen geschaffen für einen zukunftsorientierten Sport- und Spielbetrieb. Besonders der neu erstellte Platz bietet der SG-Fußballjugend optimale Voraussetzungen für den Fortbestand des aktiven Vereinslebens der Sportgemeinschaft Dielheim.Im Mai 2010 wurde die hervorragende Jugendarbeit der SG Dielheim von der Dietmar Hopp Stiftung belohnt. Wir bekamen einen neuen Jugendbus (Mobil zum Spiel) geschenkt. Die Jugendabteilung und der ganze Verein freut sich über die großzügige Spende, die wir für unsere Jugendspieler/innen gut gebrauchen können.